30. Dezember 2024
Schichtarbeit stellt Arbeitnehmer vor besondere Herausforderungen: Schlafmangel, gesundheitliche Belastungen und soziale Einschränkungen sind häufige Begleiter.
Mit dem „Schlafometer“, einem neuen Präventionstool, wird nun ein innovativer Ansatz geboten, um Beschäftigte individuell zu unterstützen und Schichtarbeit gesünder zu gestalten.
Warum ist das Thema so wichtig?
Regelmäßige Schichtarbeit bringt oft Schlafprobleme und Übermüdung mit sich, was die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigen kann. Studien zeigen, dass dadurch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magen-Darm-Probleme und sogar Arbeitsunfälle steigt. Das macht Prävention unverzichtbar – nicht nur für die persönliche Gesundheit, sondern auch, um die Arbeitsfähigkeit und das Wohlbefinden langfristig zu sichern.
Das „Schlafometer“ – ein Tool mit vielen Facetten
Das von der Verwaltungsberufsgenossenschaft (VBG) entwickelte Tool richtet sich sowohl an Schichtarbeitende als auch an alle Beschäftigten mit Schlafproblemen. Es bietet:
- Individuellen Selbstcheck:
Nutzer:innen beantworten Fragen zu Tagesmüdigkeit, Schlafqualität und ihrem „Chronotyp“ – also ob sie eher eine „Lerche“ (früh aktiv), eine „Eule“ (spät aktiv) oder intermediär (dazwischen) sind.
- Individuelle Tipps:
Basierend auf den Antworten liefert das Tool personalisierte Empfehlungen für Schlaf, Ernährung, Bewegung und Erholung. So erfahren die Nutzer:innen beispielsweise, wann die besten Zeitfenster für Schlaf oder Mahlzeiten sind.
- Datensicherheit:
Die Auswertung erfolgt anonym und verschlüsselt. Bei gravierenden Beeinträchtigungen wird geraten, ärztliche oder betriebsmedizinische Beratung aufzusuchen.
- Wertvolle Bausteine:
Die Website bietet neun Gestaltungsfelder, die sowohl für Schichtarbeitende als auch für andere Beschäftigte relevant sind. Themen wie Mahlzeitenzeiten, Lichtverhältnisse und Erholung werden praxisnah erklärt.
👉 Mehr dazu auf der Website: www.vbg-schlafometer.de
Schlaf und Schichtarbeit in den Betrieb bringen
Das „Schlafometer“ ist nicht nur ein Tool für Einzelpersonen, sondern auch ein wertvolles Instrument für Betriebsräte. In Betriebsversammlungen oder Workshops kann es helfen, über die Themen Schlaf und Gesundheit aufzuklären und das Bewusstsein für eine ergonomische Schichtplangestaltung zu schärfen.
Empfehlungen für Arbeitgeber:
Auch Unternehmen können von den Erkenntnissen profitieren, etwa durch:
- Anpassung der Schichtsysteme (z. B. kurze, vorwärtsrollierende Zyklen mit mehr Erholzeiten).
- Bereitstellung gesunder Mahlzeiten zu den richtigen Zeiten.
- Optimierung der Arbeitsumgebung (z. B. Beleuchtung).
Was macht das Tool besonders?
Der Fokus auf individuelle Empfehlungen ist ein großer Vorteil des „Schlafometers“. Es berücksichtigt persönliche Schlafrhythmen und liefert passgenaue Tipps, die die Gesundheit fördern und das Wohlbefinden steigern. Besonders in Branchen mit Schichtarbeit – wie Produktion, Verkehr oder Gesundheitswesen – ist das ein großer Gewinn.
Doch auch für alle anderen Beschäftigten mit Schlafproblemen bietet das Tool wertvolle Unterstützung. Schlafmangel ist weit verbreitet: Rund ein Drittel der Arbeitnehmer kämpft regelmäßig mit Ein- oder Durchschlafproblemen.
Ein Weckruf für Prävention und Mitbestimmung
Das „Schlafometer“ zeigt, wie wichtig Prävention bei atypischen Arbeitszeiten ist. Gleichzeitig bleibt klar, dass Arbeitgeber weiterhin in der Verantwortung stehen, gesunde Rahmenbedingungen zu schaffen.
Fazit:
Das „Schlafometer“ ist mehr als ein Tool – es ist ein Weckruf, Schichtarbeit gesünder und ergonomischer zu gestalten. Es unterstützt nicht nur Beschäftigte, sondern gibt auch Arbeitgebern und Interessenvertretungen konkrete Handlungsansätze an die Hand. In einer Arbeitswelt, die zunehmend von Schichtarbeit und Schlafmangel geprägt ist, setzt es einen wichtigen Impuls für mehr Gesundheit und Lebensqualität.
👉 Jetzt ausprobieren und besser schlafen: www.vbg-schlafometer.de
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In puncto gesunder Arbeitskultur bin ich deutschlandweit, insbesondere in Baden-Württemberg tätig, vor allem aber in den Orten Dornhan, Rottweil, Horb am Neckar, Villingen-Schwenningen, Nagold, Oberndorf am Neckar, Altensteig, Sulz am Neckar, Schramberg, Dunningen, Eutingen im Gäu, Empfingen, Fluorn-Winzeln, Waldachtal, Starzach, Pfalzgrafenweiler, Balingen, Haigerloch, Bondorf, Mössingen, Trossingen.