Selbstwirksamkeit im Arbeitsumfeld: So stärken Führungskräfte ihre Wirkungskraft

Selbstwirksamkeit im Arbeitsumfeld: So stärken Führungskräfte ihre Wirkungskraft

Stärker durch Selbstwirksamkeit: Was bedeutet das?

Selbstwirksamkeit beschreibt das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Herausforderungen aktiv zu meistern. Für Führungskräfte heißt das: Auch unter Druck handlungsfähig zu bleiben, Klarheit zu schaffen und Verantwortung bewusst zu übernehmen.

Warum ist Selbstwirksamkeit für Führungskräfte so wichtig?

Führungskräfte mit hoher Selbstwirksamkeit handeln sicherer, motivieren ihr Team durch Vorbildwirkung und fördern eine gesunde Kultur der Eigenverantwortung. Das reduziert Stress, stärkt die Resilienz und hilft, Konflikte konstruktiv zu lösen.

Selbstwirksamkeit vs. Empowerment: Der Unterschied

Empowerment bedeutet, anderen Gestaltungsspielräume zu geben. Selbstwirksamkeit beschreibt hingegen die innere Überzeugung der Führungskraft, diese Verantwortung anzunehmen und wirksam zu handeln.

So können Führungskräfte ihre Selbstwirksamkeit steigern

1. Selbstreflexion fördern

Regelmäßige Reflexion hilft, die eigene Rolle bewusst zu gestalten und Handlungsmuster zu erkennen.

2. Erfolge sichtbar machen

Feiern Sie Etappenerfolge – so stärken Sie Ihr Vertrauen in die eigene Wirksamkeit.

3. Unterstützung einholen

Coaching, Supervision oder Mentoring helfen, blinde Flecken zu erkennen und neue Handlungsstrategien zu entwickeln.

4. Weiterbilden und wachsen

Trainings zu Führung, Kommunikation und Konfliktmanagement erweitern Ihr Handlungsrepertoire und fördern Ihre Souveränität.

Häufige Fragen zur Selbstwirksamkeit für Führungskräfte

Wie erkenne ich, ob meine Selbstwirksamkeit als Führungskraft noch ausbaufähig ist?
Achten Sie darauf, wie Sie in Stresssituationen reagieren: Handeln Sie aus Klarheit oder eher aus Angst? Fühlen Sie sich handlungsfähig oder fremdbestimmt? Die Reflexion dieser Fragen ist ein guter Startpunkt.

Was kann ich tun, wenn ich in meiner Rolle an meine Grenzen stoße?
Überforderung ist keine Schwäche. Sprechen Sie offen mit Vorgesetzten oder Sparringspartnern, priorisieren Sie Aufgaben und prüfen Sie, was delegiert werden kann. Oft hilft ein externer Blick durch Coaching oder Supervision.

Lässt sich Selbstwirksamkeit trainieren?
Ja! Je öfter Sie auch herausfordernde Situationen bewusst gestalten, desto stärker wird Ihr Vertrauen in die eigene Wirkung. Reflektieren Sie Ihre Erfolge, holen Sie regelmäßig Feedback ein und nutzen Sie konkrete Ziele als Übungsfelder.

Warum schützt Selbstwirksamkeit vor Burnout?
Wer selbstwirksam handelt, erkennt eigene Grenzen und setzt klare Prioritäten. Das hilft, sich gegenüber unrealistischen Erwartungen abzugrenzen und gesund mit Druck umzugehen – entscheidend für eine langfristig gesunde Führungsrolle.

Fazit: Selbstwirksamkeit als Schlüssel zu gesunder Führung

Selbstwirksame Führungskräfte agieren klar, motivieren Teams wirksam und schaffen ein Umfeld, in dem Verantwortung gemeinsam getragen wird. So wird Führung nachhaltig, gesund und erfolgreich.

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Möchten Sie Ihre Selbstwirksamkeit als Führungskraft gezielt stärken? Vereinbaren Sie eine persönliche Beratung auf www.gesunde-arbeitskultur.jetzt oder rufen Sie uns an unter 07455 4719888. Ich begleite Sie auf dem Weg zu mehr Wirkungskraft und Gelassenheit in Ihrer Führungsrolle.

 

Thorsten Blaufelder Kündigung Aufhebungsvertrag

 

 

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KI-basierte Assistenzsysteme im Arbeitsschutz: Chancen und Risiken

KI-basierte Assistenzsysteme im Arbeitsschutz: Chancen und Risiken

Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in immer mehr Betriebe, auch im Bereich des Arbeitsschutzes. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat jüngst betont, dass Unternehmen ihre Gefährdungsbeurteilungen an die neuen KI-gestützten Technologien anpassen sollten. In Fachkreisen wird intensiv darüber diskutiert, wie KI-basierte Assistenzsysteme Arbeitsschutz und -sicherheit verbessern können – und wo neue Gefahren, insbesondere psychische Belastungen, entstehen.

Chancen: Prävention und Unterstützung durch KI

KI-Systeme bieten eine Reihe von Möglichkeiten, den Arbeits- und Gesundheitsschutz zu stärken. Richtig eingesetzt können sie Gefährdungen früher erkennen und Beschäftigte entlasten:

  • Unfallprävention durch Predictive Analytics: KI analysiert in Echtzeit große Datenmengen von Sensoren (z. B. Maschinendaten, Kameras, Drohnen) und erkennt darin Muster, die auf Unfallgefahren hindeuten. So können potenzielle Gefährdungsszenarien vorhergesagt und Unfälle proaktiv verhindert werden.
  • Automatisierte Überwachung von Schutzmaßnahmen: KI-Assistenzsysteme können überprüfen, ob Sicherheitsregeln eingehalten werden, z.B. das Tragen von PSA oder die Einhaltung von Sicherheitsabständen.
  • Entlastung bei gefährlichen oder monotonen Aufgaben: KI und Robotik können Mitarbeiter von unfallträchtigen, schweren oder repetitiven Tätigkeiten entbinden. Gleichzeitig ermöglichen kognitive Assistenzsysteme, dass Beschäftigte über ihre aktuelle Beanspruchung informiert werden und ihr Gesundheitsverhalten entsprechend anpassen.

Fazit der Chancen: Insgesamt kann KI – vom intelligenten Sensor bis zum lernenden Assistenzroboter – den Arbeitsschutz in vielen Bereichen unterstützen. Sie hilft, Gefahren früher zu erkennen, Arbeitsbedingungen individuell anzupassen und Menschen von gefährlichen Routinearbeiten zu entlasten. Diese Potenziale lassen sich jedoch nur ausschöpfen, wenn KI-Systeme menschengerecht gestaltet sind und sinnvoll in die Arbeitsprozesse integriert werden.

Risiken: Neue Gefährdungen und psychische Belastungen

Den großen Chancen stehen auch Risiken gegenüber. Die BAuA und Arbeitsschützer weisen darauf hin, dass KI-Einsatz neue oder verstärkte Belastungen für Beschäftigte mit sich bringen kann, insbesondere psychosoziale Gefährdungen:

  • Erhöhter Arbeitsdruck und Überwachung: KI kann die Arbeitsintensität steigern, wenn Algorithmen ein höheres Arbeitstempo vorgeben oder Leistung kontinuierlich messen. Beschäftigte fühlen sich womöglich dauerhaft überwacht, was Stress und Angst auslösen kann.
  • Intransparenz und Kontrollverlust: Viele KI-Modelle agieren wie eine „Black Box“. Wenn Entscheidungen nicht nachvollziehbar sind, fühlen sich Mitarbeiter entmündigt. Frustration und Misstrauen gegenüber dem System können die Folge sein.
  • Technikabhängigkeit und Qualifikationsverlust: Verlassen sich Betriebe stark auf KI, steigt die Abhängigkeit von der Technik. Gleichzeitig kann die Automatisierung dazu führen, dass Beschäftigte seltener anspruchsvolle Tätigkeiten ausüben und ihre Fertigkeiten verkümmern.
  • Soziale Isolation und Akzeptanzprobleme: KI-basierte Assistenzsysteme können die direkte Rücksprache mit Kollegen vermindern und soziale Isolation fördern, was die psychische Gesundheit beeinträchtigen kann.

All dies zeigt: Neben klassischen physischen Gefährdungen treten bei KI-Einsatz verstärkt psychische Belastungen auf, die es bei der Einführung neuer Systeme zu berücksichtigen gilt.

Gefährdungsbeurteilungen an KI-Einsatz anpassen

Angesichts dieser gemischten Bilanz empfehlen Experten, die Gefährdungsbeurteilung beim Einsatz von KI gezielt zu erweitern. Die Gefährdungsbeurteilung ist das zentrale Instrument im Arbeitsschutz, um alle Gefahren – physisch und psychisch – systematisch zu ermitteln und Schutzmaßnahmen abzuleiten.

Bei Einführung einer KI-Anwendung im Betrieb sollte daher geprüft werden, wie sich diese auf Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten auswirkt. Dazu gehört, technische Risiken der KI im Vorfeld einzuschätzen, aber auch die psychosozialen Auswirkungen wie Stress und Überwachungsempfinden der Mitarbeiter zu berücksichtigen.

Für Betriebsräte und Verantwortliche bedeutet das, frühzeitig Fragen zu stellen: Wurden die Mitarbeiter ausreichend geschult? Gibt es transparente Regeln für den KI-Einsatz und den Datenschutz? Sind Ansprechpersonen vorhanden, falls es Probleme mit dem System gibt?

Solche Vorkehrungen können dazu beitragen, dass KI-basierte Assistenzsysteme menschengerecht gestaltet sind. Dann überwiegen die positiven Effekte: KI kann zu einem wertvollen Helfer im Arbeitsschutz werden – ohne die Sicherheit oder Gesundheit der Menschen zu gefährden.

Fazit

KI-basierte Assistenzsysteme bieten erhebliche Chancen für die Unfallprävention und Gesundheitsförderung, erfordern aber eine kritische Begleitung. Durch angepasste Gefährdungsbeurteilungen und offene Kommunikation können Betriebe die Vorteile der KI nutzen und zugleich neue Risiken im Blick behalten. Letztlich gilt es, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen – damit KI im Arbeitsschutz ein Werkzeug bleibt, das den Beschäftigten dient, statt sie zu belasten.

 

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Alter(n)sgerechte Arbeitsgestaltung: Der Later Life Workplace Index als Antwort auf den demografischen Wandel

Alter(n)sgerechte Arbeitsgestaltung: Der Later Life Workplace Index als Antwort auf den demografischen Wandel

Der demografische Wandel in Deutschland ist längst keine ferne Zukunftsmusik mehr, sondern bereits heute spürbare Realität in deutschen Unternehmen. Mit dem dramatischen Anstieg des Anteils älterer Beschäftigter stehen Arbeitgeber vor der Herausforderung, ihre Arbeitsplätze und Organisationsstrukturen an eine alternde Belegschaft anzupassen. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat gemeinsam mit der Leuphana Universität Lüneburg ein innovatives Bewertungsinstrument entwickelt, das Unternehmen dabei unterstützt, diese Transformation erfolgreich zu meistern: den Later Life Workplace Index (LLWI).

Die Dringlichkeit des Handelns

Die statistischen Zahlen sprechen eine klare Sprache: Etwa drei Viertel der 55- bis 65-Jährigen sind erwerbstätig, während das Durchschnittsalter beim Rentenbeginn „aufgrund von Alter“ 2023 bei über 64 Jahren lag. Gleichzeitig zeigt die erschreckende Realität, dass das Durchschnittsalter bei Rentenbeginn „aufgrund von verminderter Erwerbsfähigkeit“ bei nur 54 Jahren liegt. Diese Diskrepanz verdeutlicht das zentrale Problem: Viele Beschäftigte schaffen es nicht gesund bis zur Rente.

Die Gesundheit der Beschäftigten beeinflusst sowohl ihre Arbeitsfähigkeit als auch die Motivation zur Arbeit und spielt damit eine zentrale Rolle für den Zeitpunkt des Austritts aus dem Erwerbsleben. Hier setzt die alter(n)sgerechte Arbeitsgestaltung als präventiver Ansatz an, denn Gesundheit wird maßgeblich durch die Arbeitsgestaltung über das gesamte Erwerbsleben hinweg beeinflusst.

Der Later Life Workplace Index: Ein wissenschaftlich fundiertes Diagnoseinstrument

Der LLWI wurde auf wissenschaftlicher Basis entwickelt und in über 100 Betrieben praktisch erprobt. Das Instrument erfasst neun wesentliche Dimensionen, die für ältere oder alternde Belegschaften besonders relevant sind:

Organisationsklima bildet das Fundament für eine altersfreundliche Unternehmenskultur, während Führungsqualität entscheidend für die erfolgreiche Begleitung älterer Mitarbeiter ist. Die Arbeitsgestaltung und Arbeitsbedingungen müssen an die sich verändernden Bedürfnisse und Fähigkeiten angepasst werden.

Ein umfassendes Gesundheitsmanagement wird zur Prävention und Erhaltung der Arbeitsfähigkeit immer wichtiger. Persönliche Entwicklungschancen zeigen, dass Lernen und Weiterentwicklung keine Frage des Alters sind, während Wissensmanagement den wertvollen Erfahrungsschatz älterer Beschäftigter für das Unternehmen nutzbar macht.

Die Gestaltung der Übergänge in den Ruhestand ermöglicht einen sanften Ausstieg aus dem Erwerbsleben, während Weiterbeschäftigung nach Renteneintritt flexible Lösungen für beide Seiten bietet. Abgerundet wird das Spektrum durch Versicherungen und Vorsorge als wichtige Bausteine der Mitarbeiterbindung.

Mehr als nur ein Fragebogen

Der LLWI ist weit mehr als eine simple Checkliste. Der Fragebogen mit 80 Aussagen zum Umgang mit Älteren ab 50 plus wurde in einem mehrstufigen wissenschaftlichen Verfahren entwickelt und validiert. Er dient als Diagnoseinstrument, um Bereiche zu identifizieren, in denen noch Entwicklungsbedarf besteht.

Das begleitende Handbuch bietet Organisationen die Möglichkeit einer fundierten Standortanalyse. Unternehmen erhalten einen Überblick darüber, in welchen Bereichen sie bereits gut aufgestellt sind und wo noch Entwicklungspotenzial besteht. Gleichzeitig liefert es Beispiele für Maßnahmen und deren Rahmenbedingungen als konkrete Ansatzpunkte.

Praktische Anwendung und Nutzen

Die Praxiserfahrung zeigt, dass der Index nicht nur für die Analyse des Status quo nützlich ist, sondern auch als Startpunkt dient, um sich in der Organisation mit dem Thema auseinanderzusetzen und dafür zu sensibilisieren. Über 100 Betriebe haben das Instrument bereits erfolgreich angewendet und dabei wertvolle Erkenntnisse für die Entwicklung von Ansatzpunkten zur Maßnahmenplanung und -umsetzung gewonnen.

Besonders wertvoll ist der LLWI für Interessenvertretungen, die das Instrument als Grundlage nutzen können, um über Initiativen Prozesse im Unternehmen anzustoßen. Das Handbuch ermöglicht es, sich eingehender mit den Themen auseinanderzusetzen und konkrete Ideen zur Umsetzung von Gestaltungsmaßnahmen zu entwickeln.

Der Fokus auf Lösungen

Kritisch könnte eingewendet werden, dass der Index keine „schlechte Arbeit“ aufspürt und damit den Hauptgrund für vorzeitigen Berufsausstieg nicht direkt adressiert. Die Entwickler begründen diesen Ansatz bewusst mit Peter Druckers Grundsatz: „Was man nicht messen kann, kann man nicht verbessern.“. Das Instrument zielt darauf ab, Gestaltungsbereiche zu identifizieren und Gestaltungsoptionen aufzuzeigen, anstatt lediglich Probleme zu analysieren.

Fazit: Ein Werkzeug für die Zukunft der Arbeit

Der Later Life Workplace Index stellt ein wissenschaftlich fundiertes und praxiserprobtes Instrument dar, das Organisationen dabei unterstützt, den demografischen Wandel aktiv und nachhaltig zu gestalten. In einer Zeit, in der Deutschland bis 2035 mit einem Schrumpfen der Erwerbsbevölkerung um 4 bis 5 Millionen rechnen muss, bietet der LLWI konkrete Handlungsansätze, um das Potenzial älterer Beschäftigter optimal zu nutzen.

Die kostenlose Verfügbarkeit des Handbuchs und Fragebogens über die BAuA-Website macht das Instrument für Unternehmen jeder Größe zugänglich. Damit leistet der LLWI einen wichtigen Beitrag dazu, dass mehr Menschen das Ziel erreichen können, gesund die Rente zu erreichen – ein Wunsch, der heute noch längst nicht für alle Beschäftigten Realität ist.

Das Instrument zeigt exemplarisch, wie präventive Arbeitsgestaltung aussehen kann: nicht reaktiv auf Probleme zu warten, sondern proaktiv die Weichen für eine alter(n)sgerechte Arbeitswelt zu stellen, die allen Generationen zugutekommt.

 

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BEM an Schulen: Ein Schlüssel zu gesünderen Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte

BEM an Schulen: Ein Schlüssel zu gesünderen Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte

Seit Jahren gehören Lehrkräfte zu den Berufsgruppen mit überdurchschnittlich hohen Krankenständen. Die Ursachen sind vielfältig – allen voran die sogenannte Interaktionsarbeit, also die tägliche emotionale und kommunikative Auseinandersetzung mit Schülerinnen und Schülern. Belastende Arbeitsbedingungen – von Lärm über fehlende Rückzugsmöglichkeiten bis hin zu schlecht gestalteten Stundenplänen – tun ihr Übriges. Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) bietet hier einen strukturierten Weg, um Gesundheit zu fördern und Beschäftigung zu sichern.

Gesetzlicher Rahmen und Zielsetzung

Bereits seit 2004 verpflichtet § 167 Abs. 2 SGB IX Arbeitgeber, ein BEM anzubieten, wenn Beschäftigte innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen arbeitsunfähig waren. Ziel ist es, gemeinsam mit den Betroffenen nach Lösungen zu suchen, um Arbeitsunfähigkeit zu überwinden, erneuter Erkrankung vorzubeugen und den Arbeitsplatz zu erhalten. Anders als reine Krankenrückkehrgespräche ist das BEM ein kooperativer Suchprozess, der die Arbeitsbedingungen in den Mittelpunkt stellt – nicht die Diagnose.

Praxisbeispiele aus den Bundesländern

Zahlreiche Dienstvereinbarungen aus den Bundesländern zeigen, wie schulisches BEM gestaltet werden kann. Häufige Maßnahmen sind:

  • Anpassungen bei Lehraufträgen (z. B. Verzicht auf bestimmte Fächer),

  • günstige Stundenplangestaltung (z. B. Vermeidung später Nachmittagsstunden),

  • Reduktion des Deputats,

  • Ausnahmen von belastenden Tätigkeiten wie Aufsichtsdiensten.

Einige Bundesländer wie Rheinland-Pfalz sehen sogar jährliche Präventivgespräche in Bezug auf schwerbehinderte Lehrkräfte vor. Ziel dieses Präventivgesprächs ist es, gemeinsam zu erörtern, welche konkreten Maßnahmen erforderlich sind, um einen behinderungsgerechten Einsatz zu gewährleisten und die Arbeitsfähigkeit der betroffenen Lehrkraft zu erhalten.

Arbeitsschutz und Rehabilitation – zwei wichtige Säulen

Das BEM ist eng mit dem Arbeits- und Gesundheitsschutz verzahnt. In mehreren Ländern wird z. B. die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung nach dem Arbeitsschutzgesetz ausdrücklich als mögliche BEM-Maßnahme genannt. Auch Rehabilitationsmaßnahmen und stufenweise Wiedereingliederung sind in vielen Vereinbarungen vorgesehen – inzwischen mit Rückhalt der Verwaltungsgerichte.

Teamarbeit, Datenschutz, Evaluation

Ein gelingendes BEM erfordert kompetente und vertrauenswürdige Akteurinnen: Lehrkräfte, Schulleitungen, Personalräte, Schwerbehindertenvertretung, ggf. Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Betriebsärztinnen und externe Stellen wie Integrationsämter. Sensible Gesundheitsdaten sind streng geschützt – Diagnosen haben im BEM nichts verloren. In vielen Bundesländern ist eine klare Trennung zwischen Personal- und BEM-Akte geregelt.

Ein weiterer Erfolgsfaktor: Fortbildung. Nur wer BEM versteht, kann es auch wirksam gestalten. Einige Bundesländer bieten deshalb Schulungen für Schulleitungen und Fallmanager*innen an.

Fazit: Gesundheit als Teil der schulischen Infrastruktur

Trotz guter Konzepte hakt es vielerorts an der Umsetzung – nicht aus bösem Willen, sondern wegen fehlender Ressourcen. Die aktuelle Haushaltslage und Defizite bei der Umsetzung des Arbeitsschutzgesetzes bremsen den Fortschritt. Eine bayerische Studie zeigte jüngst: In über 90 % der untersuchten Schulen bestehen Mängel bei Lärm, Beleuchtung oder Barrierefreiheit. Hier kann das BEM helfen, den Finger in die Wunde zu legen und Veränderungsprozesse anzustoßen.

Schulisches BEM darf nicht als lästige Pflicht verstanden werden, sondern als Chance, Gesundheit systematisch zu stärken. Dafür braucht es nicht nur gute Vereinbarungen, sondern auch qualifizierte Personen, mutige Entscheidungen – und vor allem eine Kultur des Miteinanders.

 

 

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Hybride Bildschirmarbeit gesund und sicher gestalten – Handlungshilfe für die betriebliche Praxis

Hybride Bildschirmarbeit gesund und sicher gestalten – Handlungshilfe für die betriebliche Praxis

Hybride Arbeitsformen sind längst kein vorübergehender Trend mehr – sie sind fester Bestandteil der modernen Arbeitswelt. Doch während Homeoffice und mobiles Arbeiten in vielen Betrieben längst etabliert sind, bleibt die Frage nach einer systematischen und gesunden Ausgestaltung häufig unbeantwortet. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat nun eine offizielle Empfehlung zur Gestaltung guter hybrider Bildschirmarbeit vorgelegt – ein wichtiger Schritt, um Orientierung und Struktur in ein bisher unzureichend geregeltes Feld zu bringen.

Ich war als einer der rund 100 beteiligten Expertinnen und Experten Teil der Politikwerkstatt „Mobile Arbeit“, in deren Rahmen diese Empfehlungen entwickelt wurden. Ziel war es, im Dialog mit Wissenschaft, Praxis und Sozialpartnern praxistaugliche Leitlinien zu formulieren, die Unternehmen wie Interessenvertretungen bei der Ausgestaltung gesunder Arbeitsbedingungen unterstützen.

Was regelt die Empfehlung?

Die Empfehlung des BMAS verfolgt einen umfassenden Ansatz: Sie enthält arbeitsrechtliche, arbeitsschutzrechtliche und organisatorische Hinweise zur Gestaltung hybrider Bildschirmarbeit – also der Kombination von mobiler Arbeit und Präsenz im Betrieb. Auch wenn sie rechtlich nicht verbindlich ist, stellt sie doch eine offizielle und fachlich fundierte Handlungsgrundlage dar, die in Betriebsvereinbarungen und Verhandlungen mit einbezogen werden kann.

Der Leitfaden basiert auf sieben zentralen Handlungsschritten:

  • Klärung von Begriffen und Zielen: Eine gemeinsame Sprache und ein klarer Zielrahmen erleichtern die Umsetzung und schaffen Transparenz.

  • Definition geeigneter Tätigkeiten: Nicht jede Tätigkeit eignet sich für mobile Ausführung – klare Kriterien sind notwendig.

  • Festlegung zeitlicher Rahmenbedingungen: Die Mischung aus Präsenz und mobiler Arbeit muss gut planbar und fair geregelt sein.

  • Kostenregelungen treffen: Transparente Vereinbarungen zu Arbeitsmitteln und Kostenbeteiligung verhindern Konflikte.

  • Gefährdungsbeurteilung und Arbeitsschutz: Auch im Homeoffice gilt der Arbeitsschutz – Gefährdungen müssen identifiziert und Maßnahmen abgeleitet werden.

  • Information und Unterweisung der Beschäftigten: Mitarbeitende brauchen Wissen, um ihre Verantwortung im Homeoffice wahrzunehmen.

  • Wirksamkeit überprüfen und Anpassung vornehmen: Regelmäßige Evaluation und Anpassung sichern langfristig gute Bedingungen.

Warum die Empfehlung wichtig ist

Trotz der steigenden Verbreitung hybrider Arbeit fehlt nach wie vor eine einheitliche gesetzliche Regelung. Die Empfehlung des BMAS schließt diese Lücke nicht vollständig, aber sie bietet eine wichtige Orientierung. Besonders Betriebs- und Personalräte können sie als Argumentationsgrundlage nutzen, um gesundheitsförderliche, rechtssichere und faire Regelungen mitzugestalten.

Zudem verweist die Empfehlung explizit auf bestehende gesetzliche Grundlagen wie das Arbeitsschutzgesetz, die Arbeitsstättenverordnung und die DGUV-Informationen. Damit schafft sie Anschlussfähigkeit an geltendes Recht und erleichtert die Einbindung in bestehende Strukturen.

Fazit

Hybride Arbeit bietet große Chancen – insbesondere für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, für Beschäftigte mit Familienpflichten oder gesundheitlichen Einschränkungen. Damit diese Potenziale genutzt werden können, braucht es klare und gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen. Die Empfehlungen des BMAS liefern hierfür eine fundierte Basis.

Für Unternehmen, Interessenvertretungen und betriebliche Akteure lohnt sich ein genauer Blick in den Leitfaden – nicht nur als Orientierung, sondern auch als Impuls für eine moderne, resiliente Arbeitswelt.

 

 

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