Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ist ein Thema, das sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber betrifft. Eine kürzlich durchgeführte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hat ergeben, dass die Ausgaben für Lohnfortzahlungen in Deutschland im vergangenen Jahr ein Rekordniveau erreicht haben. In diesem Blog-Beitrag möchten ich nicht nur die Ergebnisse der Studie beleuchten, sondern auch die Bedeutung eines guten betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) hervorheben.
Hauptpunkte der Studie
- Die Arbeitgeber in Deutschland haben im vergangenen Jahr rund 70 Milliarden Euro für die Lohnfortzahlung an erkrankte Mitarbeiter ausgegeben.
- Im Vergleich zum Vorjahr sind die Ausgaben um etwa 6,5 Prozent gestiegen.
- Ein Anstieg der Atemwegserkrankungen während der Coronapandemie und steigende Bruttolöhne sind als Hauptgründe für den Anstieg identifiziert worden.
Bedeutung für Arbeitnehmer
Für Arbeitnehmer bietet die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall eine wichtige finanzielle Absicherung. Doch die steigenden Kosten für die Arbeitgeber könnten in zukünftigen Lohnverhandlungen eine Rolle spielen.
Bedeutung für Arbeitgeber
Die steigenden Kosten sind für Arbeitgeber eine zusätzliche finanzielle Belastung, die es mit geeigneten Maßnahmen zu reduzieren gilt.
Die Wichtigkeit eines guten Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM)
Ein effektives Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist mehr als nur ein “Nice-to-have” in modernen Unternehmen; es ist ein entscheidender Faktor für die finanzielle und soziale Nachhaltigkeit des Betriebs. Hier sind einige Gründe, warum ein gut durchdachtes BGM so wichtig ist:
Reduzierung der Krankheitstage
Ein Hauptziel des BGM ist die Reduzierung der Krankheitstage. Weniger Fehlzeiten bedeuten nicht nur geringere Kosten für die Lohnfortzahlung, sondern auch eine höhere Produktivität und bessere Arbeitsmoral im Team. Hierbei ist auch ein ganzheitliches Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) von großer Bedeutung.
Maßnahmen zur Gesundheitsförderung
- Ergonomische Arbeitsplätze: Durch die Gestaltung ergonomischer Arbeitsplätze können physische Belastungen minimiert und damit langfristig muskuloskelettale Erkrankungen verhindert werden.
- Resilienz-Seminare: Resilienz ist die Fähigkeit, mit Stress und Druck umzugehen. Durch spezielle Seminare können Mitarbeitende lernen, besser mit beruflichen und privaten Herausforderungen umzugehen, was wiederum die psychische Gesundheit fördert.
- Gesundheitschecks: Regelmäßige Gesundheitschecks können dazu beitragen, potenzielle Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen einzuleiten.
Investition in die finanzielle Stabilität
Ein gutes BGM ist nicht nur eine Investition in die Gesundheit der Beschäftigten, sondern auch in die finanzielle Stabilität des Unternehmens. Gesunde Mitarbeitende sind produktiver, engagierter und tragen zu einem positiven Arbeitsklima bei. Dies wiederum kann die Fluktuation reduzieren und die Rekrutierungskosten senken.
Langfristige Vorteile
Die Vorteile eines effektiven BGM sind nicht nur kurzfristiger Natur. Sie tragen zur langfristigen Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens bei, indem sie die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden sicherstellen, was wiederum die Arbeitgeberattraktivität erhöht.
Insgesamt zeigt sich, dass ein gut implementiertes Betriebliches Gesundheitsmanagement weitreichende positive Effekte für Unternehmen und ihre Beschäftigten haben kann. Es ist eine Win-Win-Situation, die sowohl die Gesundheit der Mitarbeitenden fördert als auch zur finanziellen Gesundheit des Unternehmens beiträgt.
Schlussfolgerung
Die Studie des IW zeigt deutlich, dass die Lohnfortzahlung in Deutschland ein kostspieliges Unterfangen für Arbeitgeber ist. Während Arbeitnehmer die finanzielle Sicherheit schätzen, stehen Arbeitgeber vor der Herausforderung, die steigenden Kosten zu bewältigen. Ein gut durchdachtes Betriebliches Gesundheitsmanagement kann hier einen wertvollen Beitrag leisten.
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