Der Ablauf einer Mediation: Phase 5 – Abschlussvereinbarung

Der Ablauf einer Mediation: Phase 5 – Abschlussvereinbarung

Was Mediation ist, habe ich in diesem Artikel erläutert.

Aber wie läuft ein Mediationsverfahren in der Praxis ab?

Ein Mediationsverfahren durchläuft mehrere Phasen. Es existieren allerdings verschiedene Modelle, die mindestens drei und bis zu acht Phasen unterscheiden. Die Inhalte des Mediationsverfahrens sind in allen Modellen gleich. In der Praxis üblich ist ein Modell mit fünf Phasen.

Zur 1. Phase –> Auftragsklärung

Zur 2. Phase –> Themensammlung

Zur 3. Phase –> Interessenfindung

Zur 4. Phase –> Optionen

5. Phase: Abschlussvereinbarung

Wenn die Medianten eine Lösung gefunden haben, wird das Ergebnis in einer Abschlussvereinbarung schriftlich fixiert. Der Mediator hilft den Parteien dabei, eindeutige und genaue Formulierungen zu finden, um dadurch die Wahrscheinlichkeit des Gelingens zu erhöhen.

Die Vereinbarung sollte neben konkreten Maßnahmen auch Regelungen vorsehen, wie das Vereinbarte kontrolliert wird und was geschehen soll, wenn eine Konfliktpartei ihre Pflichten aus dem Vertrag nicht erfüllt (z. B. Vollstreckungsmöglichkeiten, Mediationsverfahren fortsetzen bzw. wieder aufnehmen).

In komplexen Streitfällen werden die Lösungen nur kurz skizziert und anschließend gemeinsam mit den Beratungsanwälten der Medianten entworfen und abgestimmt.

Der Mediator hat vor Unterzeichnung der Vereinbarung durch die Parteien nachzufragen, ob alle Themen der Agenda behandelt und geregelt sind. Er würdigt das Engagement der Medianten, weist gegebenenfalls nochmals auf die Vertraulichkeit des Verfahrens hin und bietet den Medianten zum formellen Abschluss des Verfahrens ein kleines Ritual an, mit dessen Hilfe sie den Umsetzungswillen dokumentieren und den neuen Status quo würdigen (z. B. symbolischer Handschlag, Anstoßen mit einem Glas Sekt, etc.).

Zur Auswertung der mit der Vereinbarung gemachten Erfahrungen wird bei Bedarf noch vor dem Abschlussritual ein follow-up-Termin vereinbart.

 

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Der Ablauf einer Mediation: Phase 5 – Abschlussvereinbarung

Der Ablauf eines Mediationsverfahrens: Phase 4 – Optionen

Was Mediation ist, habe ich in diesem Artikel erläutert.

Aber wie läuft ein Mediationsverfahren in der Praxis ab?

Ein Mediationsverfahren durchläuft mehrere Phasen. Es existieren allerdings verschiedene Modelle, die mindestens drei und bis zu acht Phasen unterscheiden. Die Inhalte des Mediationsverfahrens sind in allen Modellen gleich. In der Praxis üblich ist ein Modell mit fünf Phasen.

Zur 1. Phase –> Auftragsklärung

Zur 2. Phase –> Themensammlung

Zur 3. Phase –> Interessenfindung

4. Phase: Optionen

Diese Phase der Mediation verfolgt das Ziel, möglichst viele Lösungsideen zu erarbeiten, die den Medianten anschließend als Möglichkeit für eine abschließende Vereinbarung zur Verfügung stehen.

Dem Mediator kommt in dieser Phase die Aufgabe zu, die Parteien zum kreativen Denken anzuregen. Hierfür stehen dem Mediator verschiedene Techniken zur Verfügung. Diese reichen von einfachen Verfahren (z. B. Brainstorming-, Mindmapping- und Meta-Plan-Verfahren), Frageformen, mitunter auch Provokationen („Wie kann man das noch schlimmer machen?“ und im zweiten Schritt dessen Gegenteil zu konkretisieren) bis hin zu komplexen Verfahren (z. B. Analogietechnik, Synektik).

Unter Einsatz von Phantasie und Ideenreichtum sollen die Medianten angehalten werden, auch nach Lösungen zu suchen, die von gewohnten und eingefahrenen Denkmuster abweichen (sog. „lateral thinking“ nach Edward de Bono). Hierdurch versucht der Mediator auch, etwaige Denkblockaden zu lösen; er darf den Parteien jedoch keine (inhaltlichen) Lösungen vorgeben. Zudem hat er darauf zu achten, dass die Konfliktparteien Lösungsvorschläge zunächst nur sammeln und noch nicht bewerten. Die gefundenen Lösungsoptionen werden zur besseren Visualisierung – z. B. auf dem Flipchart – festgehalten.

Im Anschluss daran werden die Optionen gemeinsam bewertet und diejenigen Möglichkeiten aussortiert, die von beiden Streitparteien als unbrauchbar angesehen werden. Die verbleibenden Möglichkeiten werden vertieft und eine win-win-Lösung angestrebt, mit der die in der Phase 3 deutlich gewordenen Interessen der Parteien ausgeglichen werden.

Gegebenenfalls können und müssen die Medianten in dieser Phase Auskünfte von Dritten (z. B. Steuerberater, Beratungsanwalt, etc.) einholen.

Die 5. Phase, die Abschlussvereinbarung, werde ich in meinem nächsten Beitrag beschreiben.

 

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Der Ablauf eines Mediationsverfahrens: Phase 3 – Interessenfindung

Was Mediation ist, habe ich in diesem Artikel erläutert.

Aber wie läuft ein Mediationsverfahren in der Praxis ab?

Ein Mediationsverfahren durchläuft mehrere Phasen. Es existieren allerdings verschiedene Modelle, die mindestens drei und bis zu acht Phasen unterscheiden. Die Inhalte des Mediationsverfahrens sind in allen Modellen gleich. In der Praxis üblich ist ein Modell mit fünf Phasen.

Zur 1. Phase –> Auftragsklärung

Zur 2. Phase –> Themensammlung

3. Phase: Interessenfindung

Ausgehend von der aufgestellten Agenda werden alle Themen des Konflikts der Reihe nach bis zu möglichen Lösungsideen erhellt. Der Mediator bittet in Phase 3 der Mediation die Parteien um eine ausführliche Darstellung ihrer Sichtweisen zum jeweiligen Einzelthema und gibt ihnen ausreichend Zeit zum Selbstausdruck und zur Selbstreflexion. Es geht um die Ermittlung der unterhalb der Oberfläche liegenden Aspekte des Streitthemas, wobei sich der Mediator jeglicher therapeutischer Intervention zu enthalten hat.

Sich selbst und vor den anderen Beteiligten zu öffnen, fällt den Konfliktparteien dabei nicht immer leicht. Deshalb ist der Mediator bei der Gesprächsführung mit seiner ganzen mediativen Persönlichkeit unter Verwendung seines „Handwerkszeugs“ (nonverbale Kommunikation; Aktives Zuhören, lösungsorientiertes und zirkuläres Fragen, Paraphrasieren/Loopen/Spiegeln, Reframing, Doppeln, etc.) gefragt. Der Mediator unterstützt die Konfliktparteien, ihnen sichtbar zu machen, welche wichtigen Bedürfnisse, Interessen und Wünsche hinten den starren und gegensätzlichen Positionen sehen.

Die Medianten erhalten so die Gelegenheit, die Unterschiede ihrer Standpunkte in einem neuen Licht zu betrachten und von der Perspektive der anderen Streitpartei aus wahrzunehmen. Hierdurch wird gegenseitiges Verständnis und die Wieder-aufnahme direkter Kommunikation gefördert sowie die Basis für das Auffinden von Lösungsideen bereitet.

 

Die 4. Phase, die Optionen, werde ich in meinem nächsten Beitrag beschreiben.

 

 

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Der Ablauf eines Mediationsverfahrens: Phase 2 – Themensammlung

Was Mediation ist, habe ich in diesem Artikel erläutert.

Aber wie läuft ein Mediationsverfahren in der Praxis ab?

Ein Mediationsverfahren durchläuft mehrere Phasen. Es existieren allerdings verschiedene Modelle, die mindestens drei und bis zu acht Phasen unterscheiden. Die Inhalte des Mediationsverfahrens sind in allen Modellen gleich. In der Praxis üblich ist ein Modell mit fünf Phasen.

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2. Phase: Themensammlung

In dieser Phase werden die Themen der Konfliktparteien abgefragt und gemeinsam die Reihenfolge der Bearbeitung festgelegt.

Die Medianten erhalten hierzu nacheinander die Gelegenheit, ihre Sicht des Konflikts zu schildern. Es geht noch nicht um eine tiefere Befassung mit dem Konflikt, sondern um eine erste Informationsgewinnung bzw. –sammlung.

Die Gegenseite ist gezwungen – eventuell zum ersten Mal – zuzuhören. Der Mediator achtet dabei auf das Einhalten der Gesprächsregeln, da es bereits in dieser Phase zu Gefühlsausbrüchen und gegenseitigen Vorwürfen kommen kann. Die Kommunikation verläuft deshalb nahezu ausschließlich über den Mediator.

Die Schilderung der unterschiedlichen Sichtweisen begleitet der Mediator mit aktivem Zuhören, er benennt den positiven Kern und unterbreitet der jeweiligen Streitpartei ein Angebot, wie das Thema benannt werden könnte.

Die Visualisierung der Themen (z. B. Flip-Chart, Meta-Plan-Karten, etc.) vermittelt den Medianten die Sicherheit, dass keines ihrer Anliegen vergessen wird.

Zudem erblicken die Konfliktparteien dadurch eventuell erste Übereinstimmungen. (Noch) bestehende Gemeinsamkeiten können vom Mediator so klarer herausgestellt und für die Ermöglichung eines positiven Verlaufs der Mediation genutzt werden.

Nach erfolgter Themensammlung ordnet der Mediator mit den Konfliktparteien die Streitfragen und legt gemeinsam mit ihnen eine Reihenfolge der Bearbeitung fest („Agenda“). Das Erstellen einer hierarchischen Gliederung hilft, den häufig für die Betroffenen überwältigenden und lähmenden Gesamtkonflikt („Eisberg“) in kleinere überschaubare und zu bewältigende Teile („Eiswürfel“) zu zerteilen.

 

Die 3. Phase, die Interessenfindung, werde ich in meinem nächsten Beitrag beschreiben.

 

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Der Ablauf eines Mediationsverfahrens: Phase 1 – Auftragsklärung

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Was Mediation ist, habe ich in diesem Artikel erläutert.

Aber wie läuft ein Mediationsverfahren in der Praxis ab?

Ein Mediationsverfahren durchläuft mehrere Phasen. Es existieren allerdings verschiedene Modelle, die mindestens drei und bis zu acht Phasen unterscheiden. Die Inhalte des Mediationsverfahrens sind in allen Modellen gleich. In der Praxis üblich ist ein Modell mit fünf Phasen.

1. Phase: Auftragsklärung

Der Mediator lädt die Konfliktparteien zu einer kurzen Vorstellung ihrer Person ein und stellt sich danach selbst vor. Der Mediator macht deutlich, was er von der Vorgeschichte des Konflikts schon weiß. Wie ist es zum Kontakt mit ihm gekommen? Gab es Vorgespräche?

Der Mediator stellt den Parteien die Prinzipien und den Ablauf der Mediation in seinen fünf Phasen kurz vor und erläutert ihnen seine Rolle.

Dann werden gemeinsam Vereinbarungen zum sicheren Rahmen (insbesondere zu Vertraulichkeit, Eigenverantwortlichkeit, Gesprächsregeln, etc.) und zu den entstehenden Kosten in einer Mediationsvereinbarung getroffen.

Organisatorisches wird geklärt und noch offene Fragen der Medianten durch den Mediator beantwortet.

 

Die 2. Phase, die Themensammlung, werde ich im nächsten Beitrag beschreiben.

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“Das Pech der Auster” oder die sog. selektive Wahrnehmung

“Das Pech der Auster” oder die sog. selektive Wahrnehmung

Eine Auster sah eine lose Perle, die in einen Felsspalt auf den Meeresgrund gefallen war. Mit großer Anstrengung gelang es ihr, die Perle aufzufischen. Sie legte die Perle neben sich auf ein Blatt. Die Auster wusste nämlich, dass Menschen nach Perlen suchen und dachte: Diese Perle wird ihnen auffallen. Sie werden sie nehmen und mich dafür in Ruhe lassen. Als ein Perlentaucher in die Nähe kam, waren seine Augen jedoch darauf trainiert, nach Austern zu suchen und nicht nach Perlen, die auf Blättern lagen. Also griff er nach der Auster, die nun zufällig keine Perle enthielt, und die echte Perle konnte in den Felsspalt zurückrollen.

Die Auster aus der Metapher wurde ein Opfer der “selektiven Wahrnehmung” des Tauchers. Selektive Wahrnehmung lenkt unsere Aufmerksamkeit auf eine Auswahl von Reizen, die im Gehirn verarbeitet werden. Der Mensch ist nicht fähig, alle einströmenden Reize zu verarbeiten.  Er wendet deshalb unbewusst Mechanismen an, um mit den Reizeinflüssen fertig zu werden. Dies bedeutet, dass der Mensch nicht in der Lage ist , die objektive Wirklichkeit wahrnehmen. Er betrachtet die Welt stets durch eine Art von Filtern. Diese Filter sind zum Beispiel Erfahrungen, Prägungen, Erwartungen, Stimmungen und Gefühle. Möglicherweise hat das Auge des Tauchers die Perle gesehen.  Aber nach der Erfahrung und Erwartung des Tauchers liegen Perlen nicht auf Blättern, sondern befinden sich innerhalb der Austern.

Der Mensch scheint nach den Erkenntnissen der sog. Konstruktivisten nicht in der Lage zu sein durch seine Sinne, die ihn umgebende Welt, die Wirklichkeit, abzubilden. Die Sinne „erfinden“ vielmehr, unabhängig von dem was sie wahrnehmen, ihre eigene Wirklichkeit: “Die Landkarte ist nicht das Gebiet.” (Alfred Korzybski).

Die obigen Gegebenheiten sind insbesondere für das Bearbeiten und Lösen von Konflikten im Rahmen der Mediation bedeutsam. Ein Konflikt scheint nämlich genau dann zu entstehen, wenn zwei oder mehrere Menschen behaupten, ihre Konstrukte, die ihnen ihre Sinne von der Wirklichkeit liefern, seien die Wirklichkeit oder seien zumindest wirklicher als die des anderen. Dieser Konflikt kann nicht dadurch gelöst werden, dass ein Mensch mit seinem Konstrukt obsiegt und das andere Konstrukt unterliegt. Eine Lösung des Konfliktes ist nur möglich, wenn beide Parteien freiwillig einem dritten Konstrukt zustimmen, das möglichst viel der beiden Konstrukte enthält.

Der wichtigste Schritt bei der Lösungsfindung scheint der Übergang von der Ebene der Standpunkte und Positionen auf die Ebene der Interessen zu sein. Denn, so man Albert Einstein Glauben schenken will, ein Problem nicht auf der gleichen Ebene gelöst werden kann, auf der es auftritt. Zudem ist es hilfreich, die Interessen, die sich hinter den Standpunkten und Positionen verbergen, zu erhellen. Nach Adrian Schweizer gibt es neun grundlegende Werte: Freiheit, Sicherheit, Anerkennung, Macht, Harmonie, Intensität, Glaubwürdigkeit, Fürsorge und Neugier.

Eine Lösung des Konfliktes ist dann denkbar, wenn es den Parteien gelingt Lösungen zu finden, die wohl nicht beide Standpunkte, wohl aber beide Interessen befriedigen.

Bei innerbetrieblichen Konflikten im Arbeitsalltag stehe ich als Wirtschaftsmediator zur Verfügung. Wenn Sie Fragen zum Thema “Wirtschaftsmediation” haben, kommen Sie einfach auf mich zu.

Bildnachweis: © FM2 – Fotolia.com

 

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